Die Italiener sind ein abergläubisches Volk. Freitag, der 17., bringt Unglück. Ganz arg wird es, wenn man an diesem Tag auch noch Violett trägt. Ein Hut auf einem Bett ist eindeutig ein Vorbote schlechter Nachrichten. Vergossenes Öl, verstreutes Salz, zerbrochene Spiegel, aufgespannte Regenschirme in der Wohnung oder eine schwarze Katze, die über die Straße läuft, gehören selbstverständlich auch zum Repertoire der Unglücksboten.

Single-Frauen sollten sich keinesfalls mit dem Besen über die eigenen Füße kehren, denn dann besteht Gefahr, keinen Mann zu finden. Auch im folgenden Fall schaut es für eine Ehe nicht gut aus: Spricht man gleichzeitig mit einer anderen Person das gleiche Wort aus, muss man sich rasch zuerst an der Nase,  dann am Ohr und dann erneut an der Nase berühren. Wer das nicht tut, wird nie (wieder) heiraten.

Italiener klopfen nicht auf Holz, sondern toccano ferro. Und wenn gerade kein Eisen da ist, das sie anfassen können, greifen sich die Frauen mit der rechten Hand an die linke Brust und die Männer kräftig in den Schritt. Die Gefahr, eine Anklage wegen unsittlichen Verhaltens zu bekommen ist schließlich geringer, als vom Unglück verfolgt zu werden.

Als Glücksbringer tragen sie: rote Unterwäsche, rote Hornanhänger, rote Amulette oder einfach nur das Hemd mit der Innenseite außen. Das Hufeisen muss über der Tür und richtig herum aufgehängt werden, nämlich als U. Das Haus wird mit dem rechten Fuß zuerst betreten und in der Silvesternacht gibt es traditionell Linsen: Je mehr man davon isst, desto reicher wird im kommenden Jahr der Geldsegen. Möchte man kein unnötiges Risiko eingehen, sollte man sich einfach daran halten. Mehr als Blähungen kann man ja nicht kriegen.